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Zum Schadensersatz nach Pishing der Bankdaten

Regelmäßig liest man von Betrügern, die über eine gefälschte Anrufe einer Bank Daten von Bankkunden abgreifen und diese dadurch im ihr Geld bringen. Viele stellen sich dann die Frage, wie es mit einem Schadensersatzanspruch gegen die Bank aussieht. Hierzu gibt es eine Vielzahl von Entscheidungen. Exemplarisch haben wir uns mit einer Entscheidung des Amtsgerichts Lübeck befasst.

Darum geht es:

Das Urteil des Amtsgerichts Lübeck vom 19.12.2023, Aktenzeichen 3 O 83/23, zur Frage des Schadensersatzes nach Phishing von Bankdaten wirft wichtige rechtliche Fragen auf, insbesondere in Bezug auf die Fahrlässigkeit des Kontoinhabers bei betrügerischen Anrufen von vermeintlichen Bankmitarbeitern am späten Abend.

In dem vorliegenden Fall hatte ein Kontoinhaber am späten Abend einen Anruf von angeblichen Bankmitarbeitern erhalten, die ihn dazu aufforderten, seine Kontodaten preiszugeben. Der Kontoinhaber fiel auf den Betrug herein und erlitt dadurch einen finanziellen Schaden. Das Gericht musste nun entscheiden, ob der Kontoinhaber grob fahrlässig gehandelt hat und ob ihm ein Mitverschulden anzulasten ist.

Das Amtsgericht Lübeck kam zu dem Schluss, dass der Kontoinhaber in diesem Fall grob fahrlässig gehandelt hat. Es sei allgemein bekannt, dass Banken keine sensiblen Daten telefonisch abfragen und erst recht nicht außerhalb der regulären Geschäftszeiten kontaktieren. Der Kontoinhaber hätte daher misstrauisch sein müssen und die Echtheit des Anrufs überprüfen sollen, bevor er seine Daten preisgab.

Das Urteil verdeutlicht die Bedeutung der Sorgfaltspflicht von Kontoinhabern im Umgang mit sensiblen Daten und betrügerischen Anrufen. Es ist wichtig, stets wachsam zu sein und keine persönlichen Informationen am Telefon preiszugeben, insbesondere wenn Zweifel an der Seriosität des Anrufs bestehen.

Es ist ratsam, im Falle eines betrügerischen Anrufs sofort die Bank zu informieren und Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Zudem sollten Sie rechtlichen Rat einholen, um ihre Ansprüche auf Schadensersatz geltend zu machen und mögliche Haftungsfragen zu klären. Nur so können sie effektiv gegen Betrug vorgehen und ihre finanziellen Interessen schützen.

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